Oster- Regen- Geburtstagsflucht 2016 in die Seealpen

Die Planung
Der regelmäßige Leser weiß ich bin Kontrollfreak und Pedant. Daher bitte ich um wohlwollende Beachtung, dass wir diese Reise mit NUR 4 Wochen Vorlauf beschlossen und gebucht haben!

Da ich dieses Mal meinen Kommunikationsverstärker und die beste Sozia dabei hatte (beides eine Person, sonst reicht der Platz nicht) machte ich mir im Vorfeld auch nur halb so viele Gedanken wie beim letzten Mal.
Natürlich wurden vorher trotzdem die lokalen Michelin-Karten geordert und gesichtet und für jeden Tag (nur 3 🙁 ) akribisch eine Tour geplant.
Und natürlich wurde die gesamte Technik vorbereitet. Dieses Mal durfte Byrd (ein faltbarer Kamera-Multicopter zum ersten Mal mit).

Trotz der Anreise mit dem Mopped auf dem Hänger haben wir sowohl Seitenkoffer als auch Topcase mitgenommen.
Im Auto ist ja Platz und meine Technik braucht auch auf dem Mopped ein „wenig“ Platz.
Ich glaube da übertreibe ich so langsam :-). Pascal und ich können mal einen Vergleich starten, ich denke ich würde mit der Menge knapp vorne liegen, er mit dem Preis/Qualität 😉
Aber ich schweife ab. Auch das kennt der regelmäßige Leser schon.

Zurück zu den Koffern am Mopped. Darüber hinaus können wir dann tagsüber gerne mal einkaufen, was wir am Abend essen, denn unserer Erfahrung nach ist das Essen in Frankreich (Elsass ausgenommen) nicht so doll.
Die geplanten Routen führten in drei unterschiedliche Himmelrichtungen, so dass wir Sie den Wetterverhältnissen und der Lust anpassen konnten wie wir wollten.

Die Vorbereitung und die Anreise
Viele haben uns für leicht bekloppt erklärt, dass wir diesen Aufwand für nur drei Tage betreiben. Unverschämtheit wir sind nicht leicht bekloppt, sondern total durchgedreht 😎 .
Aber was soll’s. Es geht ums Spaß haben. Und zum 5zigsten darf ich erst recht. Tatsächlich haben wir einen ganzen Tag für die Vorbereitung angesetzt, da wir morgens um 7:00 los fahren wollen.
Bis der Anhänger am Auto ist und alles gepackt und beladen dauert halt. Natürlich dauert es auch alle Akkus (ich zähl mal kurz durch: 1….10….20..21! Nein ich hab nicht zu viel Technik! :mrgreen: ) aufzuladen.

Dank dem freien Packtag schaffen wir es relativ pünktlich loszukommen. Damit würde ich die Vorbereitungen abschließen, müsste mir dann aber von Susanne anhören, dass ich unterschlagen habe, dass wir noch mal kurz umkehren mussten weil ich irgendwas vergessen hatte. Was hab ich tatsächlich schon wieder vergessen 😯 50 halt.

Die Anreise verläuft unspektakulär. Susanne löst mich ab, so dass ich mal ne Runde schlafen kann. Am Gotthardtunnel stehen wir im obligatorischen Stau.
Danach kommt an der Cote noch der ein oder andere Stau dazu, so dass wir gegen 19:00 Uhr doch mal im Hotel anrufen um Bescheid zu geben, dass wir noch kommen. Susanne übernimmt das, da ich außer „Bonschuuhr“ kein Französisch kann. Die Dame vom Hotel kann ein wenig deutsch, also alles kein Problem (Pf. Hätte ich auch gekonnt 😉 ). Sie fragt sogar ob wir noch was Essen möchten. Dankend nehmen wir an.

Nach 14 Stunden kommen wir an. Für Auto mit Hänger findet sich ein Parkplatz auf dem ich sogar wenden kann.
Das Hotel ist toll gelegen (oberhalb von Sospel in einer Spitzkehre!). Das Zimmer ist prima, neu, sauber.
Das Essen ist naja, aber macht satt. Kaffee gibt es wie in Frankreich üblich in nicht erwähnenswerter Form.

Ausblick aus unserem Hotelzimmer am Abend:

Der erste Fahrtag (Samstag 26.03.2016)
Das Aufwachen bringt eine Überraschung. In der Nacht hatte ich natürlich das (bis zum Boden reichende Schiebefenster) geöffnet um frische Luft zu bekommen. In der Nacht hatte ich dann vom lautstarken Maunzen einer Katze das Fenster im Halbschlaf wieder geschlossen.

Am Morgen zeigte sich dann, dass dadurch die Katze nicht aus- sondern eingeschlossen wurde 😯 . Sie hat es aber offensichtlich genossen und in einer warmen Ecke brav geschlafen. Da wir Katzen lieben können wir uns nur schwer beherrschen Sie nicht ordentlich durchzuknuddeln, denn das würde bei unserer Katzenallergie wohl dazu führen, dass wir heute nicht Mopped fahren. 🙁 Also habe ich sie dort rausgelassen wo sie reingekommen ist.

Noch ein Wort zum Hotel.
Als wir unser Zimmer gesehen haben, habe ich noch zu Susanne gesagt, dass ich meine dies Hotel und den Ort bereits im Forum gesehen zu haben. Mittlerweile ist mir auch klar wo: Beitrag im Mimoto Forum
Interessanterweise scheint Tigetrail auch an diesem Ort schon einmal Geburtstag gefeiert zu haben.
Natürlich muss ich als Pedant darauf hinweisen, dass die lieben Threadverfasser, dass durchaus empfehlenswerte Hotel mal in der entsprechenden Kategorie dieses Forums hätten auflisten können. Andrea halte ich zu Gute, dass sie noch neu im Forum war und bei der Reise krank. Max könnte man zu Gute halten, dass er den Rest seines Lebens beschäftigt wäre, wenn er alle Unterkünfte eintragen würde. Also ist ganz klar Pascal Schuld 😉 .
Ich werde den Hoteleintrag dann nachholen.

Aber ich schweife mal wieder ab.

Zurück zum Thema:
Traumwetter! Schon beim morgendlichen Blick aus dem Fenster macht sich Freude breit. Nicht nur ein traumhafter Ausblick auf den Ort, sondern auch wirklich perfektes Wetter.
Nach dem Frühstück mit lauwarmem Tee und sehr liebevollen Crossaints, Marmelade und Joghurt, müssen wir erst noch das Mopped vom Anhänger holen. Dann will noch die Technik verstaut werden und wir müssen noch die mehreren Schichten Kleidung anlegen. Es ist zwar Traumwetter, aber beim Start um 11:00 Uhr eben noch nur 9° 😕 .
Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage unklar ist, nehmen wir heute die große Runde.

Vom Start weg fahren wir ausschließlich kleine und kleinste Straßen. Obwohl Ostersamstag, ist kaum was los, so dass wir die kleinen Straßen für uns haben.
Ich liebe Schluchten und habe daher einige Strecken entlang eben solcher geplant. Das klappt super. Direkt am Start schon traumhafte Ausblicke. Ich bin sogar selber etwas überrascht, da ich solch beeindruckende Ausblicke und Schluchten gar nicht erwartet hatte.

Am Anfang der Weg entlang des Flüsschens La Bévéra und speziell der Aussichtspunkt bei Notre-Dame de la Menour ist der Hammer.
Allerdings hat Susanne Höhenangst und wir waren dieses Jahr noch nicht gemeinsam auf dem Mopped unterwegs. D.h. ihr geht es aktuell nicht ganz so gut. Daher, und weil wir einiges an Strecke vor uns haben halte ich nicht an. Am liebsten hätte ich hier schon die Drohne steigen lassen.

Aber neben dem bereits erwähnten Thread mit wunderbaren Bildern der Gegend, gibt es auch dank Benny hier im Forum schon Bilder von der genialen Strecke. siehe: Link

Weiter geht es auf der Strecke der Rally MonteCarlo zum Col de Turini, dem höchsten Punkt unserer Runde. Mit knapp über 1.600m ist es hier nicht nur hoch, sondern auch frisch. Auf der Skipiste herrscht noch reger Betrieb und die Lifte sind auch noch aktiv. Immer ein wenig skurril auf dem Parkplatz zwischen Skifahrern und Rodlern zu stehen.

Vom Col de Turini nach Saint-Martin-Vésubie können wir uns dann ein wenig gemäßigter einschwingen und die nicht mehr ganz so schluchtige Aussicht und das perfekte Wetter genießen.
Da wir erst spät losgekommen sind schauen wir dann mal so langsam nach einer Gelegenheit fürs Mittagessen.

In Saint-Martin-Vésubie werden wir auf einer sonnigen Terrasse fündig. Hier soll es Pizza geben.
Die gibt es auch, aber daran zu kommen ist nicht einfach. Wir haben schon oft davon gehört, dass Franzosen zu Menschen die nicht Französisch können sehr unfreundlich sind. Bis heute haben wir dem vehement widersprochen, da wir trotz zahlreicher Aufenthalte in diesem schönen Land und mangelnder Sprachkenntnis immer sehr nett behandelt wurden.

Damit ist heute Schluss 👿 . Ich kann aber sagen, dass es nicht an unserer Sprache gelegen hat. Die extrem unfreundliche männliche Servicekraft, hat schon bevor Sie sich dazu herab lässt an unserem Tisch vorbei zu schauen, an einem Nachbartisch eine offensichtlich französische Familie rund gemacht. Ich versteh zwar nichts, aber aufgrund von Lautstärke und Mimik ist deutlich zu erkennen, dass es zur Sache geht.

Nun sind wir so dreist und hätten gerne für zwei Personen eine Pizza Salami. Wir machen also zwei, oder eher drei dicke Fehler.
1. Wir wollen etwas
2. Es steht nicht auf der Karte.
3. Wir sind zu zweit und wollen nur ein Gericht.

Heroisch versucht Susanne unser Anliegen umzusetzen 🙂 . Aber gegen diese Bedienung kommt sie nicht an. Es wird eine Pizza Magaritha und ein Flasche Leitungswasser. Als er Pizza und Werkzeug bringt, haben wir Glück, dass er es nicht auf einen Nachbartisch stellt. Da wir zu zweit an einem Tisch für vier sitzen, hat er wenigstens die Möglichkeit genutzt EIN Messer, EINE Gabel , EINE Serviette und eine Pizza auf einen der freien Plätze zu stellen. Unser provokantes „Merci“ :roll: mit einem dicken Lächeln von uns 😀 wird fast ganz ignoriert. Ich glaube ein leises „Pfff“ gehört zu haben.
Die Pizza schwimmt im Fett des Käses, also kämpfen wir ein wenig.
Nach dem Essen möchte ich unbedingt einen Cappuccino. Nach 15 Minuten schaffen wir es auch die Servicekraft mit Winken und Stampfen auf uns aufmerksam zu machen. Der Cappuccino kommt recht zügig und ist richtig gut.
Als wir zahlen ärgert Susanne den besonders guten Service noch mit 2,- EUR Trinkgeld. Unsere Rache ist grausam 😈 .
Wir haben Urlaub, geniales Wetter in einer genialen Gegend. Da braucht es schon mehr unsere Laune zu verderben.

Weiter geht es auf traumhaften Strecken. Ich glaube der ein oder andere hat schon davon gehört, dass ich kein besonders inniges Verhältnis zu Busfahrern habe :roll: . Ich will jetzt auch nicht weiter darauf eingehen, warum mich diese Spezies, die ständig im Gebirge auf schmalen Straßen mit zu großen Dosen, über alle Spuren, rücksichtslos vor sich hin dämmert, nicht mag. Hier sei nur erwähnt, dass uns natürlich auch hier wieder einer dieser Gesellen entgegenkam. Wie sollte es sein, natürlich auf unserer Spur und ohne die Geschwindigkeit auch nur im Geringsten zu verzögern. Aber ich habe ja einschlägig Erfahrungen (im wahrsten Sinne des Wortes) und lasse mich daher kaum aus der Ruhe bringen. Beim Fluchen vergesse ich kurz die Gegensprechanlage. Sorry Susanne 😳 .
Die Strecke zwischen La Tour und Utelle führt einspurig über traumhafte, teilweise etwas „ruppige“ Straßen mit wunderbaren Aussichten. Wieder fahren wir sehr nah an jeder Menge Schluchten entlang, aber Susanne hat sich wohl ein wenig eingeschwungen und hat auch Spaß. Seltsam finde ich die „Schrottplätze“ die hier alle paar Kilometer in den abgelegensten Gegenden per Feldweg von einer einspurigen Straße abzweigen. Dort stehen so zwischen 3 und 10 total verrosteten Autowracks und dazu ein fahrbereites Auto sowie eine Hütte?? Was soll das???? ❓

In einer mehrspurigen, großzügigen Spitzkehre hat der nette Franzose extra einen Multikopterlandeplatz gebaut.

Ich nehme das Angebot freudig an. Also parken (auch das ist auf dem Seitenständer seit der Höherlegung durch das neue Fahrwerk etwas spannender geworden) und die Technik auspacken und vorbereiten. Es ist relativ windig, aber mit Byrd (ich gebe Drohnen keine Namen, das ist der den der Hersteller seinem Produkt gegeben hat) sollte das kein Problem sein.
Susanne bekommt die gute Sony und kann Filmen und fotografieren.

Ich, oder besser Byrd (ist ja kein Bus in der Nähe 😉 ), hebe ab. Hmm, irgendwas stimmt nicht. Kein Livebild auf dem Handy. Also wieder landen. Extra für euch unterziehe ich Byrd einem weiteren Test. Ich setze extra hart auf und kippe dann mit laufenden Motoren die Drohne nach vorne. Der Landeplatz ist mit harten Granitplatten belegt. Byrd besteht den Test mit bravur. Er klappt die Rotoren ein, so dass sie kaum beschädigt werden. Susanne filmt natürlich alles.
OK, ich geb es zu. Das war kein Test, sondern ich bin zu doof  😳 .
Im zweiten Anlauf habe ich dann ein Livebild. Super. Ich fliege sehr professionell, ganz tolle Einstellungen. Zum Landen benutze ich dann die Automatik, schließlich muss die auch getestet werden. Dem Hersteller sollte man evtl. noch mitteilen, dass bei der automatischen Landung auch die Aufnahme beendet werden darf 😳 . Ich mache einen weiteren Test und schalte Byrd bei laufender Aufnahme aus. Byrd ist genauso doof wie jede Kamera (und ich) und hat damit ein MP4 ohne Ende-Markierung so gut wie keine Software kann damit was anfangen oder es gar anzeigen. Aber ich bin ja IT Profi und kann meinen Fehler, ähhhh Test, nachträglich ausbügeln und die Datei reparieren :ugeek: .
Natürlich nicht ohne vorher am Abend beim Testsehen im Hotelzimmer ordentlich geflucht zu haben.

Nachdem Byrd wieder brav im Koffer verschwunden ist, geht es weiter auf unserer herrlichen Tour.
Bei unserem letzten geplanten Schlenker über kleinste Strässchen kommt uns leider noch eine Streckensperrung bei Baisse de la Cabanette dazwischen. Ich umfahre zwar gekonnt die Absperrung, aber die Straße ist einfach komplett verschwunden.
Also 20km weniger als geplant, aber trotzdem herrlich. Über den Col de Braus geht’s nach Sospel.

In der Dämmerung kommen wir nach Sospel. Nach der Erfahrung vom Mittag haben wir keine Lust auf Restaurant. Am örtlichen Spar machen wir einen Stopp und Susanne kauft 10 Min vor Geschäftsschluss für ein zünftiges Abendessen auf dem Hotelzimmer ein.

So müssen wir nach dem Duschen auch gar nicht mehr ausgehfein sein und genießen den Ausklang des herrlichen Tages auf dem schönen Zimmer am Schreibtisch. Danach gibt es die Fotos und Filme vom Tage mit meiner bereits erwähnten Flucheinlage.
Ein genialer Tag!

Der zweite Tag (Sonntag 27.03.2016)

Nach tiefem und erholsamem Schlaf wachen wir heute ganz ohne Katze auf :mrgreen: . Nach dem gewohnten Frühstück, dass wir mit Wurst und Käse aus dem Spar verstärken nehmen wir heute die Italienrunde in Angriff. Hier habe ich nun wirklich kleinstmögliche Straße in totaler Abgeschiedenheit geplant.

Das Wetter ist heute nicht perfekt (ich bin da anspruchsvoller als Hein 😉 ) denn wir haben keinen strahlenden Sonnenschein. Es ist ziemlich bedeckt, aber trocken.
Wir kommen zeitig los und merken gar nichts von der Grenze von Frankreich nach Italien. Das bleibt hoffentlich auch in Zukunft so 😕 , aber das ist ein anderes Thema.
Bei Collabassa möchte ich den Tunnel gerne entlang der Roya umfahren. Nachdem wir von Asphalt auf Schotter gewechselt haben kommt ein Verbotsschild und dann ein relativ steiler Abhang. Am Verbotsschild kommt schon aus der Gegensprechanlage „Da fährst Du doch nicht durch!?“. Natürlich fahre ich NIE an Verbotsschildern weiter :mrgreen: .
Ich halte und erkunde den Weg zu Fuß. Die Straße hat hier ein wenig aufgegeben und man müsste eine kleine Wasser-durchfahrt auf sich nehmen. Mach ich natürlich nur wegen dem Verbotsschild nicht :)ol: . Die Blicke die Susanne mir zuwirft haben damit absolut nichts zu tun 🙂 .

Wir drehen also um und nehmen doch den Tunnel.
Nach dem winzigen Abzweig von der E74 auf die SP92 geht es in teilweise extrem engen und steilen Spitzkehren nach oben. Ratet was uns entgegenkommt ❓ . Nein, keine Angst, kein Bus. Ich lasse mich jetzt auch nicht wieder ewig darüber aus. Uns kommt nur ein Kleinlaster entgegen. Im Gegensatz zu Busfahrern kann dieser auch fahren und lässt uns so viel wie möglich Platz. Wir kommen ganz knapp aneinander vorbei.

Weiter geht’s auf Strecken die wirklich extrem steil sind zu einem netten kleinen Pass. Der hat nicht mal einen Namen.

Hier darf Byrd noch mal fliegen und weiter Aufnahmen sammeln.

Dieses Mal mache ich wohl auch alles richtig. Kamera läuft, keine Abstürze. 🙂

Das freut den Piloten. Da gibt es dann zum Abschluss noch ein Foto von meinen drei Schätzchen.

In den folgenden Tälern bieten sich teilweise märchenhafte Ausblicke. Leider gibt es davon keine Fotos, da wir shcon wieder auf der Suche nach etwas Essbarem sind. Unserer Erfahrung nach in Italien deutlich besser als in Frankreich.

In einem kleinen Örtchen entdecken wir Vielversprechendes, also den Tiger geparkt und auf geht’s. Begeistert entdecken wir eine nette Terrasse an einem Haus mit Aufschrift Pizzeria 😀 . Drinnen häufen sich die tollsten Köstlichkeiten. Allerdings alles in süß 😯 . Wir sind ja in Italien, also frage ich mal ob es noch was anderes als dies tollen Törtchen gibt, denn es steht ja draußen Pizzeria. Ganz verwundert wird verneint und auf ein Pizzeria schräg gegenüber verwiesen. Na gut.

Schräg gegenüber kann man schon von draußen einen großen Pizza-Holzofen sehen 😀 😀 . Also nichts wie rein.
Drinnen herrscht reger Betrieb, aber wir werden erst mal ignoriert. Ganz brav wollten wir warten, bis uns jemand einen Sitzplatz anweist um nicht unangenehm aufzufallen. Das gestresste Personal läuft uns fast um, macht aber sonst keine Anstalten. Na gut. Wir schnappen uns einen freien Tisch 😎 . Das bringt Bewegung in das Geschehen :roll: . Natürlich ist der Tisch reserviert. Wir dürfen aber draußen Platz nehmen und bekommen dann auch etwas zu Essen.

Wie schön. Also quetschen wir uns an den kleinen Tisch auf dem Bürgersteig und warten. Warten.. Warten… :roll:
Tatsächlich schaut mal jemand bei und vorbei und wirft bunte Zettel auf den Tisch. Ich deute die Zettel so, dass es zur Feier des Tages ein 4 Gänge Menü gibt. Also gehe ich noch mal rein und frage ob irgendjemand Englisch kann. Die Dame hinter der Theke kann. Fazit. Heute gibt es genau ein vier Gänge Menü. Ohne Getränke €35,- pro Person. Aber wir dürfen notfalls auch nur einzelne Gänge davon ordern. Aber definitiv keine Pizza und das ganze dauert noch. 😥
Na gut, also keine Pizza in Italien.
Wir schwingen uns auf den Tiger und fahren weiter in der Hoffnung doch noch etwas Nettes gegen unseren Hunger zu finden. Die Gegend ist wirklich wieder märchenhaft. Aber leider nix zu Essen weit und breit.
Der nächste Ort ist echt wunderschön anzusehen, aber wie ausgestorben. So langsam knurrt der Magen lauter als der Tiger. Also Notfallplan für Zivilisationskrüppel :geek: . Smartphone und Navi wurden schon vorher nach netten Restaurants befragt und brachten keinen Erfolg. Nun werden die Geräte nach dem nächstgelegenen McDoof gefragt. Ich weiß, eine Schande, aber der Hunger……
Siehe da in 40 Minuten Entfernung, in Ventigmila soll es eines geben. Los geht’s.
Tatsächlich finden wir ein neueres McDoof sogar noch etwas früher mit Hilfe der Beschilderung. Also ist der Notfall behoben. Wir hauen uns die Bäuche voll. Danach gondeln wir gemütlich an der Küste bis Menton. Auf dem Heimweg gibt es noch ein paar Baguettes, Gurken und Tomaten für das Abendessen. Dann kurven wir in unser schönes Hotel.

Dritter Tag (28.03.2016)
Der Tag beginnt wieder mit einem märchenhaften Blick aus unserem Fenster.

Vor dem Frühstück muss ich noch die geniale Luft uns Stimmung aufsaugen und knipse ein wenig auf der Terasse.

Nach dem bekannten Frühstück starten wir zu unserer „Bonzenrunde“. Susanne hat Monaco noch nicht gesehen und wir beide waren noch nicht in Nizza. Also habe ich für heute eine nette kleine Runde geplant die uns vor allem an der Küste entlangführt.
Natürlich führt die auf dem Weg zur Küste über kleine, nette Sträßchen.
Schon als Monaco in Sicht kommt machen wir einen ersten Fotostopp.

In Monaco geht es dann direkt im Hafen zu einem kleinen Cafe. Trotz offensichtlich betuchter Kundschaft werden wir sehr freundlich bedient und zahlen für einen super Cappucino und ein Wasser „nur“ 6 EUR. Dabei haben wir aber einen unbezahlbaren Ausblick auf den Hafen und vor allem auf die Menschen und Autos die an uns vorbeiziehen.

So gestärkt geht es weiter, immer so nah wie möglich an der Küste mit wenig mehr als Schrittgeschwindigkeit im viel zu gucken.

Schon beim meinem letzten Ausflug mit dem Mopped in diese Küstengegend haben wir uns ein wenig in den Tunneln verloren. Auch diesmal bin ich fasziniert, dass hier Tunnel in bis zu 5 Etagen angeordnet sind :geek: . Natürlich funktioniert im Tunnel kein Navi. Zum Glück ist mein Orientierungssinn inzwischen wenigstens rudimentär vorhanden :)ol: , so dass wir unsere Richtung beibehalten können. Klar gibt’s es die ein oder andere Wiederholung. Aber auch im Fernsehen schaut man ja manches gerne mehrmals.

Herrlich entspannt kommen wir nach Nizza, auf das wir uns beide sehr gefreut haben. Hier habe ich die Route extra so gelegt, dass wir an der Stelle vorbeikommen, an der Micha bei „Herbst im Herz“ die geniale Szene mit dem Fischerboot gedreht hat. Uns zieht es aber noch ein Stückchen weiter an die Promenade.

Hier zeigt sich wieder besonders ein entscheidender Vorteil 🙂 vom Reisen mit dem Mopped. Wie parken nach zwei breiten Treppenstufen direkt an der Promenade. Mit dem Auto hier oder in Monaco hätte man erst mal einige Zeit mit dem Suchen nach Parkmöglichkeiten verbringen dürfen.

Dank meinem kompletten Kofferset können wir mit ganz leichtem Gepäck Nizza erkunden.
Ratet mal was wir gesucht haben :roll: . Richtig, was zu Essen. In der zweiten Reihe werden wir fündig. Ein nettes Cafe mit Terrasse und einem wunderschönen Innenraum. Wir werden auch nett empfangen und zu einem Tisch gebracht. 🙂

Die Speisekarte liest sich richtig lecker.
Wir einigen uns auf eine Pizza und einen großen Salat, dass wir beides teilen wollen.

Herrlich! 😀 🙂 😀 Von dem Salat träume ich heute noch. Nicht wegen eines tollen Dressings, das war kaum vorhanden, Der Salat hat einen so salatigen Eigengeschmack, wie man es bei uns nicht bekommt.
Die Pizza dazu passt auch prima. 🙂
Der Cappucino danach klappt auch. Alle sind sehr freundlich obwohl wir uns in drei Sprachen und mit Händen und Füßen verständigen.
Die Rechnung ist für Qualität und Standort geradezu lächerlich. Geht doch 🙂 🙂 .
Danach hat das Wetter ein wenig aufgefrischt. Es gibt richtig Brandung.

Wir schlendern noch ein Wenig an der Promenade und fotografieren.

Dann geht’s wieder aufs Mopped.
Für das Abendessen machen wir uns noch in Nizza auf die Suche nach einem Laden in dem wir etwas mitnehmen können. Wir kurven durch jede Gasse und sehen so noch etwas mehr von Nizza.
Als wir schon aufgegeben haben kommen wir noch an einer Boulangerie vorbei die Susanne entdeckt. Hier geibt es super, lecker belegte, frische Baguettes. Jeder nimmt sich eins für’s Abendessen mit, dazu noch was Süßes für den Nachtisch. 😳 🙂
Auch hier ist die Bedienung sehr freundlich und zuvorkommend.

Mit einigen Umwegen kurven wir Richtung Sospel. Auf einer Steigung hinter einer Spitzkehre erwartet uns noch eine Gang Jugendlicher 😯 . Nicht wirklich, warnen eher drei sehr unterschiedliche Hunde, die ganz offensichtlich einen riesen Spaß daran hatten mitten auf der Straße jedes Auto und Motorrad schnappend und bellend zu verfolgen 😮 😕 . Uns haben die drei einfach an eine Gang Jugendlicher erinnert. Liegt evtl. an eigenen Erfahrungen aus der Jugend 😉 . Zum Glück war kurz vor uns ein Auto im Gegenverkehr, so dass die drei noch in die Gegenrichtung unterwegs waren als wir aufgetaucht sind. Ich hatte im Vorfeld Susanne informiert, dass einem so etwas hier öfter mal passieren kann, daher war der Schreck nicht ganz so groß. Ich war aber doch sehr froh, dass der Straßenzustand einen ordentlichen Gasstoß zugelassen hat.

Zum zweiten Mal machen wir auf dem Col du Braus halt. Ich möchte hier noch mal die Drohne fliegen lassen.

Und wer hätte das gedacht, ich finde eine weitere Möglichkeit etwas falsch zu machen 😳 . Ich starte das Teil ohne vorher die Arretierung der Kamera zu entfernen. Das merkt man aber recht schnell. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass die aus Acryl ist, also fast unsichtbar :mrgreen: .
Während des Fluges bekommen wir noch Besuch von einem Paar mit zwei kleinen Hunden.

Das Paar ist total interessiert an dem Fluggerät. Kein bisschen ablehnend. Weil sie das ganze so spannend finden lande ich extra um ein paar Details zu zeigen. Für die Landung gibt es sogar Applaus.
Während ich Flugaufnahmen mache fotografiert Susanne die faszinierende Landschaft.

Bei den Flugaufnahmen entdecke ich noch eine ganz nette Schotterstrecke vom Col de Braus mit Richtung Col du Farguet. Das wird heute aber leider zu knapp 🙁 .
Es geht leicht angefröstelt zum Hotel zurück.
Da wir morgen sehr zeitig aufbrechen müssen, soll das Mopped heute schon verladen werden. Inzwischen haben wir da echt Routine, so dass es auch hier in Schotter und Matsch problemlos klappt 🙂 .

Danach gibt es eine heiße Dusche und danach lecker Abendessen mit den mitgebrachten Baguettes.
Viel besser kann ein Geburtstag nicht sein 🙂 😀 .
Nur etwas Sehnsucht nach meinen drei Töchtern flammt manchmal auf. Immerhin ist es der erste Geburtstag seit 27 Jahren ohne Tochter.

Heimfahrt
Die Hauskatze mit einem außergewöhnlichen Ende verabschiedet uns am Morgen noch.

D.h. die schwarze Katze die bei uns übernachtet hat gehört nicht mal zum Haus.
Auf einem Parkplatz verabschieden wir uns vom Mittelmeer.

Die 12 Stunden Heimfahrt verlaufen recht Ereignislos, bis auf das Erstaunen über die Preise an den Raststätten in der Schweiz.

Dafür gibt es tolle Aussicht.
Als wir gegen 23:00 Uhr zu Hause ankommen erwartet mich sogar noch ein Geburtstagstisch inkl. Selbst gebackenem Kuchen 😯 😀 😀 🙂 .

Klar, dass ich noch ein Stück esse und dazu einen Lavazza schlürfe.

Fazit
Die Seealpen sind einfach eine der schönsten Gegenden überhaupt. Auch der mögliche Kontrast an einem Tag zwischen Monaco/Nizza und dem Hinterland macht die Gegend so spannend. Dann noch die Auswahl ein kleinsten Straßen und Schotterstrecken. Ein Traum. Zusammen mit Ligurien/nördliche Toskana bisher meine Favoriten.
Dank dem Anhänger macht so etwas besonders Spaß. Auch Susanne ist von dieser Art Urlaub begeistert. Wir werden in der Art also zukünftig öfter verreisen.

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